Als Deradikalisierung werden Maßnahmen der Intervention bezeichnet, die auf unerwünschte Entwicklungen und Anzeichen einer bereits begonnenen und fortgeschrittenen Radikalisierung reagieren sollen. Damit sind sie im Bereich der Prävention angesiedelt. Deradikalisierung kann, genau wie Radikalisierung, nur als ein multifaktorieller Prozess betrachtet werden, dessen Gestaltung mit dem ursprünglichen Hinwendungsprozesses verknüpft werden muss.
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Die Faktoren, die zur Hinwendung geführt haben sowie die Motivlage für den Distanzierungswunsch müssen verstanden werden, um die passenden Maßnahmen für den Einzelfall entwickeln zu können. Eine wichtige Unterscheidung betrifft hier die Frage, ob eine Deradikalisierung auf die kognitive Radikalisierung eines Individuums einwirken sollte (und kann) – oder ob sie sich lediglich zum Ziel setzen sollte, eine Distanzierung von gewalttätigem Handeln zu erreichen.
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